Wenn die Familie mal wieder ordentlich durchgelüftet werden muss,
bietet sich eine innerstädtische Wanderung in die abwechslungsreiche
Gegend des Grunewalds an. Mit Buddelzeug und allem was es für ein gutes
Picknick braucht ausgestattet, ist der Ausflug in die Sandgrube das
perfekte Ziel, sich in der überdimensionalen Sandkiste auszutoben,
angenehm zu sättigen und bei gutem Wetter ein kleines Nickerchen in der
warmen Sandbank abzuhalten. Im Anschluss kann man gemütlich an den
Teufelssee schlendern, um sich zu erfrischen und den Sand wieder auf
angenehme Weise zu entsorgen.

GESCHICHTE:
In
ihrem ersten Leben war die Sanddüne ein Kiesabbaugebiet. Abgelagert
wurde die riesige Sandfläche in der Eiszeit. Ab 1966, als Berlin
massenhaft Sand für den Aufbau der Stadt benötigte, wurde die Grube
ziemlich abgeräumt, bis am Ende das Grundwasser in Erscheinung trat.
Danach wurde das Terrain sich selbst überlassen und die Natur eroberte
sich ihren Teil zurück. Mittlerweile handelt es sich bei der Sanddüne um
ein erklärtes Naturschutzgebiet, das offiziell unter dem Namen
„Sandgrube am Jagen 86 geführt wird.
Der Grunewald selbst musste zu
Beginn des letzten Jahrhunderts gerettet werden. Er setzt sich aus
heimischen Buchen- und Eichenarten zusammen. Mit den Jahren gesellten
sich Pappel, Kiefer und Birke hinzu. Das Problem dieses Gebiets wurde
mit der Zeit, dass der Wald immer mehr austrocknete. Um dieses Areal vor
einer zunehmenden Verstädterung zu schützen, erwarb die Stadt Berlin
1915 den Wald und wies ihn als Naturschutzgebiet aus. Auch deswegen
können sich in diesem geschützten Raum Wildschweine und Rehe sorglos
tummeln.

GEOGRAFIE:
Etwa
20 % der Fläche von Berlin sind als Landschafts- oder
Naturschutzgebiete ausgewiesen. Das macht die Hauptstadt zu einer
wunderbar „grünen“ Gegend. Mit zu den spannendsten Naturschutzgebieten
gehört die Sandgrube im Jagen 86, die mitten im Grunewald und in
unmittelbarer Nähe zum Teufelssee liegt.
Auf der westlichen Seite
wird der Wald von der Havel begrenzt. Etwas tiefer im Süden ist die
Insel Lindwerder mit einer Fähre erreichbar oder der Grunewaldturm, der
sich erklimmen lässt und einen wunderbaren Blick auf Havel und Wannsee
bietet. Auch am Nordrand lässt sich ein fantastischer Ausblick genießen,
wenn man den Teufelsberg besteigt. Von dort blickt man über den
gesamten Grunewald und die dahinter liegenden Stadtgebiete.

SEHENSWERT:
• Bahnhof am Grunewald
• Sanddüne im Grunewald
• Teufelssee
• Ökowerk am Teufelssee (Naturschutzzentrum am Teufelssee)

HIGHLIGHTS DER WANDERUNG:
Die
Wanderung hat viel Abwechslungsreiches zu bieten und nachdem man den
Bahnhof Grunewald verlassen hat, erstreckt sich das Naturgebiet
fußläufig in seiner vollen Größe von etwa 32 Hektar in quadratischer
Form. Es geht über Stock, Stein und traumhafte Waldwege bis man sich, an
der ersten Etappe angekommen, erstmalig austoben kann. Wo früher Kies
abgebaut wurde, lässt sich heute ein buntes Treiben in einer
gigantischen Sandkiste beobachten. Es entstehen dreistöckige Sandburgen,
man schläft tief und fest im warmen Sandbett oder stürzt sich wie auf
einer Skipiste abenteuerlustig in den Hang.
Zwar ist an schönen Tagen
viel los, was das Ausflugsziel jedoch sehr angenehm macht, ist dass
sich der Trubel verläuft, sowohl in der Sanddüne, als auch auf den Wegen
dorthin. Lediglich am Teufelssee kann es an sommerlichen Tagen ein
wenig eng werden.
Ein weiterer Vorteil dieser Route ist, dass man sie
sehr individuell ablaufen kann. Entweder macht man den ersten Halt in
der Sanddüne und läuft anschließend zum See weiter. Oder man läuft erst
ganz bis zum See durch und läuft die Sanddüne auf dem Rückweg an. Macht
man sich auf den Weg zum See, sollte man direkt das südliche Ufer
anstreben, weil nur dort Baden erlaubt ist.
Für Familien mit kleinen
Kindern hat das gesamte Gebiet alles im Angebot, was Teil eines
gelungenen Ausflugs ist: Sand in Unmengen, gleich nebenan einen riesigen
Wald. Dort laden Stücke zum Schnitzen oder Bauen ein. Als wäre das
nicht schon genug, kann man sich zusätzlich ins erfrischende Nass werfen
und sowohl an der Sanddüne als auch am See gemütlich picknicken.

WISSENSWERT:
Die
Wanderung ist mit ihren 6 km als mittelschwer kategorisiert. Die Wege
sind leicht begehbar, trittsicher sollte man aber sein. Da die Sandgrube
mit einem Kinderwagen nicht zu bewältigen ist, sollte man auf eine
Kindertrage umsteigen.
Sandkasten-Equipment sowie Badezeug nicht vergessen.
Der Start der Wanderung befindet sich direkt am Bahnhof Grunewald und ist gut erreichbar.

BADEN:
Badestelle am Teufelssee
Der
Teufelssee (Ortsteil Grunewald) ist genauer gesagt ein Teich, da er
weder auf einen Zu- noch auf einen Abfluss verweisen kann. Er ist ca.
250 m lang, 107 m breit und höchstens 6 m tief.
Gebadet werden kann
nur am südlichen Ufer des Teufelsees, die restlichen
Zugangsmöglichkeiten sind durch Zäune beschränkt. Die Wasserqualität des
Teichs wird mit ausgezeichnet bewertet und zwischen April und Mai
stetig kontrolliert.
FKK ist erlaubt.

PICKNICK:
Da
sich auf der Wanderroute keine Gastronomie befindet, sollte man alles
für ein leckeres Picknick dabei haben. Kleiner Tipp: im Ökowerk gibt es
immerhin einen guten Kaffee.

Links:
https://www.komoot.de/
https://www.komoot.de/smarttour/126856
https://www.in-berlin-brandenburg.com/Kinder/Sandgrube.html
https://www.berlin.de/lageso/gesundheit/gesundheitsschutz/badegewaesser/badegewaesserprofile/artikel.339150.php
https://www.oekowerk.de
https://www.berlin.de/forsten/walderlebnis/ausflugstipps/suedwesten/vom-s-bahnhof-grunewald-bis-zum-grunewaldturm-882717.php